Leserbrief: Die Anwohner der Straßen „Vor der Haardt“, „Ansbacher Weg“ und „Auf Löhborn“ wenden sich gegen das geplante Industriegebiet.

15. November 2020 - by Aktuelles

„Kein Konsens für eine Ausweisung“

Wir begrüßen es, dass die Polymer-Gruppe sich erfolgreich im internationalen Wettbewerb behauptet und auch die Corona-Krise gut bewältigen konnte. Eine Erweiterung des Unternehmens wird nun von Geschäftsführer Dr. Gerald H. angestrebt, und zu diesem Zweck wird das Gelände nördlich der Bundesstraße 41 in einem Planungsverfahren geprüft.

Gegen diesen Standort haben sich bereits die Bewohner „Vor der Haardt“ ausgesprochen. Und dieser Widerstand hat mittlerweile zur Gründung einer Bürgerinitiative geführt. Dr. H. führte zwei Bedingungen an, damit dieser neue Standort in der Felkestadt mit ihren Kurhäusern für sein Unternehmen verwirklicht werden kann: einen breiten gesellschaftlichen Konsens in Bad Sobernheim für diesen weiteren Standort und dass wirtschaftliches Handeln sich an moralischen Werten orientieren solle.

Unternehmen verwirklicht werden kann: einen breiten gesellschaftlichen Konsens in Bad Sobernheim für diesen weiteren Standort und dass wirtschaftliches Handeln sich an moralischen Werten orientieren solle.

Dieser Konsens scheint nicht gegeben, wenn man die Abstimmung im Bad Sobernheimer Stadtrat zugrunde legt, denn die Vertreter haben sich mit lediglich einer Stimme Mehrheit für die Entwicklung der neuen Industriefläche nördlich der Bundesstraße 41 ausgesprochen.

Aus nennt Dr. H. die moralischen Werte nicht, die er als Grundlegen für einen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umgang ansieht. Wir gehen davon aus, dass zu diesen Werten auch das Recht auf körperliche Unversehrtheit, sowohl der unmittelbar betroffenen Anwohner als auch der gesamten Stadt, gehört. Wir befürchten ein erhöhtes Verkehrsaufkommen, zunehmenden und auerhaften Lärm, Feinstaub- und Geruchsbelästigung als auch ein nicht kalkulierbares Risiko bei Starkregenereignissen.

Wir folgern hieraus, dass andere Standorte besser geeignet sind, die Menschen vor diesen Folgen zu schützen. Zumal Dr. H. sagt, Gewinnmaximierung um jeden Preis sei nicht seine Sache. Wir vertrauen darauf, dass dies keine leeren Worte sind.

Gerd Stiwitz, Bad Sobernheim